"Nicht nur zur Sommerzeit, nein auch im Winter......."

Camping.

Was verbinden wir damit?

Erinnerungen.

Unbeschwerte Tage.

Radeln mit Zelt und Schlafsack.

Ferien mit Eltern und Geschwistern am See.

Zeltlager mit Nachtgeländespiel und Lagerfeuer.

Zelten zu dritt im Zweimannzelt bei nicht endenwollendem Regen.

Überschemmung und Bewahrung bei schwerem Unwetter.

Mit meinen Kindern im Garten auf einer Decke liegend Sterne gucken und dabei einschlafen.

Laue Sommernächte.

Enge. Ungemütlichkeit. Kälte.

Das einfache Leben feiern.

Seit zwei Jahren reisen wir mit unserem Wohnwägele "Coco", einem kleinen alten Chateau, durch die Lande.

Wir haben die alte Dame selbst tüchtig aufgefrischt, ihr neues Leben eingehaucht.

Bei uns ums Haus ist kein Platz, also sind wird zu begeisterten Dauercampern geworden.

Jederzeit.

Unabhängig von Witterung und Jahreszeit.

Auch autark.

Wir nehmen uns die Freiheit - ja, wir räumen diese uns selbst ein - die laute, unruhige, fordernde Welt abzuschalten, hinter uns zu lassen und tauchen bewusst ein in Ruhe, Gelassenheit, Erholung.

Konzentration und Kontemplation.

Kein Telefon. Kein Fernsehen. Kein Internet.

Welch ein Reichtum!

Und das nicht nur zur Sommerzeit,

nein,

auch im Winter, wenn es schneit.

Ist es nicht herrlich, sich bei Wind und Wetter geborgen im Warmen zu wissen?

Ist es nicht wunderbar nach einem strammen Marsch in klirrender Kälte, sich im gemütlichen Wohnwägele mit einem heißen Getränk, einem guten Buch in wärmende Decken einzukuscheln?

Ist es nicht ein Erleben von BehütetSein drinnen beschützt vor den Elementen entfesselter Natur das Wetter draußen zu beobachten?

Ja, gewiss. Es bedarf beim Wintercamping etwas mehr an Vorbereitung, gewissenhaftener Organisation als im Hochsommer.

Ich beleuchte mal einige wesentliche Punkte.

- Da ist an genügend Gas zu denken. Für den Herd zum Kochen von leckeren kräftigenden Gerichten. Für die Heizung.

Unser Verbrauch an Propangas liegt bei einer halben 11l-Flache in einer Woche, also erheblich mehr als im Sommer.

- Den kleinen Heizlüfter vom Boot haben wir als eventuelle Unterstützung immer dabei. Aufgrund des immens hohen Stromverbrauches schalten wir diesen nur sehr, sehr selten ein.

- Überaus praktisch ist dabei, dass die Heizung unter dem Kleiderschrank gleich die nassen Klamotten, die durchweichten Schuhe nebenbei trocknet und wärmt.

- Es ist kein verschwendeter Gedanke, den Frisch- und Brauchwassertank zu leeren, bzw nicht aufzufüllen. Ein paar 10-Liter-Kanister finden frostgeschützt im Wohnwägelchen Platz.

- Nötige warme Wäsche und Kleidung beansprucht mehr Raum in den Schapps und möchte klug und mit Bedacht eingepackt sein.

- Auch zusätzliche Vliesdecken (Gewicht! Gewicht! Gewicht! ) erweisen sich vorteilhaft als zusätzliche Zudecke, ein Kamelhaarunterbett sorgt für kuschelige Wärme.

- Der nicht zu vermeidenden Bodenkälte begegnen wir mit kleinen, unempfindlichen Wollteppichen vor dem Bett und unter dem Tisch. Doch hier schafft es in mir nach einer besseren, unkomplizierten Dauerlösung....

- Schnell übersehen und mitunter recht belächelt: Mützen wärmen in wirklich kalten Nächten den Kopf, schützen vor Wärmeverlust.

Nun, das mag sich im Augenblick etwas aufwendig lesen. Jedoch entwickelten wir rasch und viel Routine, dass wir bestens konditioniert sind.

So sind wir in der Lage jederzeit anhängen und losreisen zu können.