15. November 2018
Rot.
Rot?
Rot!
Hallo,
wie schön, dass Du wieder hier bist!
Komm schnell rein.
Wir sperren diesen trüben, nasskalten Tag, an welchem es heute gar nicht recht hell wird, aus und machen es uns hier drinnen gemütlich.
Lass uns ein köstliches Glas Wein, dazu eine erste Kostprobe der frisch gebackenen Zimtsterne während des Plauderns genießen.
Es eilt die Zeit im Sauseschritt....
Neulich waren wir noch in den Ferien, genossen all die Impressionen, Düfte, Farben, Landschaften Südosteuropas.
Diese wunderbare, angenehme Wärme möchte ich konservieren und mich bei Bedarf darin einhüllen.
Damit dieses Bedürfnis zur wohltuenden Realität wird, begann ich bereits in den Ferien mit einer Strickarbeit.
Haptisch überaus angenehmes Baby-Alpaka-Garn in einem bezaubernden etwas gebrochenem und dennoch leuchtendem Rot.
Um mich von all den fürchterlichen Schrecknissen des Straßenverkehrs gelingend abzulenken, stricke ich sehr gerne und so gut wie immer während des Fahrens. Natürlich auf dem Beifahrersitz.
Eben so gerne entwickle ich aus sehr alten, teilweise aus dem 18. Jahrhundert und früher stammenden Mustern aktuelle, modische und lange tragbare Kleidungsstücke.
So wurde ich, wie bereits des Öfteren, in einem von Irmgard Gierl vor Jahrzehnten herausgegebenen Büchlein fündig. Ein kleiner feiner Strumpfrand, in Siebenbürgen vor sehr langer Zeit entwickelt, plumpste mir geradezu ins Herz.
Ein - zugegeben - recht ungewöhnliches Muster, welches ich zu einem Flächenmuster modifizierte.
Seit einiger Zeit benutze ich ein Strickset von "Knitpro", bei welchem ich die überaus angenehm in der Hand liegenden Holznadelspitzen unterschiedlicher Größe mit leichten Seilen in verschiedenen Längen mittels einem Schraubverschluss verbinden kann.
Für mich perfekt. Kein Stricknadelsammelsurium. Alles hübsch in einem kleinen Täschchen verstaut. Für alle erdenklichen Möglichkeiten bin ich gewappnet.
Mit Nadeln Nr 3,5mm gibt es rasch ein Stück.
Ja, das Muster, die Größe sagt mir zu.
Prima!
Kein Aufribbeln.
Seltsam, je länger ich stricke, je mehr Erfahrung ich gewinne um so öfter ribbel ich erbarmungslos auf.
Auch dann, wenn es eine nahezu nicht erkennbare Ungleichmäßigkeit, irgendeine Winzigkeit, ein Detail, welches mir nicht mindestens! 200-prozentig zusagt und jeder, außer mir, das Strickstück supertoll findet.
Ich finde, eine gesunde Form von Perfektionismus. Schließlich möchte i c h mit dem Endergebnis uneingeschränkt glücklich sein.
Sag mal, geht es Dir auch so, dass in Dir während des Arbeitens an einem Stück, einer Sache sich weitere Ideen, Inspirationen entwickeln?
Hm. An sich könnte die Stola nun fertig sein.
Doch, mir will eine bestimmte Idee, wie ich dieses schöne Stück noch schöner, noch stimmiger gestalten kann, nicht aus dem Sinn.
Also mache ich mich mit dem Gestricks, geschützt in einem sauberen Beutel, auf den Weg in Richtung Städtle.
Wunderbar! Auch ohne die Hilfe, der wirklich reichlich unfreundlichen und nicht firm zu bezeichnenden Fachverkäuferin, werde ich fündig.
Fix, wie ich bin, erkenne ich, dass die eigentliche Arbeit jetzt beginnt.
Vielzählige, ca. 350 kleine Glasperlchen, wünschen allerfeinstens, mit unsichtbaren Stichen, aufgenäht zu werden.
Ja!
Das ist es. Genau so gefällt es mir nun.
Eine kleine Kostbarkeit. Angenehm, wärmend und leicht.
Was meinst Du?
Gefällt Dir die Stola? Was würdest Du anders machen?