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Sack und Seide

Hand-Arbeit. Haus und Garten. Reisen. Camping.

Etwas Neues braucht die Frau

Etwas Neues braucht die Frau

Das Äußere

lässt

auf das Innere schließen.            Walther von der Vogelweide

Etwas Neues braucht die Frau

Alte Musterbücher und Bildbände als solche inspirieren mich.

Sehr.

 

Hallo, sei herzlich willkommen!

Du hast Dich  kaum  gesetzt, und schon sind wir mittendrin in einem interessanten Gespräch.

 

Lass uns miteinander eine schöne Mustersammlung, welche Irmgard Gierl zusammentrug, betrachten.

 

Oh, da müssen wir tatsächlich ganz genau hinschauen.

Da ist ein kleines, unscheinbares Detail wahrzunehmen, das sich dank unserem Schaffen zu nicht übersehbarer Schönheit entwickeln könnte.

Ein winziges Mosaiksteinchen, von Manchem als unbrauchbar verworfen, wird - aus seinem eigentlichen Kontext genommen - zur wesentlichen Stütze, zum Hauptelement.

 

Ohne dieses winzige Detail würde im Gesamtbild einer Strickarbeit etwas fehlen, die Arbeit würde tatsächlich unfertig aussehen.

Ein kleines eingearbeites, mit Sorgfalt bedacht, von Vorstellungskraft getragenes Element rundet das Werk zur Vollkommenheit ab.

Du wunderst Dich etwas über die Wortwahl, das Vokabular?

Für mich ist das, woran ich gerade arbeite solange ein Werkstück, bis es absolut fertiggestellt ist.

Mit Händen, Herz und Verstand schaffe ich Neues.

Das kann etwa Gestricktes, Genähtes sein. Es kommt durchaus vor, dass ich etwas zB eine Strickarbeit wieder ganz aufribbel, ein beinahe fertiges Kleidungstück komplett auftrenne. Beim Stricken von Hand genügt eine eher klein gestaltete Maschenprobe nicht, um die gesamte Wirkung zu wahrzunehmen.

Also: Da capo und mit neuem Schwung!

 

Etwas Neues braucht die Frau

Dieses wirklich winzigkleine Strickmuster stammt aus Siebenbürgen und wurde  für den Rand eines Strumpfes entwickelt.

 

Ich staune über die erforderliche Geduld und Fingerfertigkeit der früheren Strickerinnen: Wie fein muss ein Garn gesponnen sein, dass die 32!!!  Reihen des Musters lediglich den feinen, zarten Abschluss- bzw Anfangsrand bilden. Und dies mit weniger als einem Zentimeter in der Höhe? 

Auch staune ich ob der Liebe zum Detail, welche einem Saum solche Aufmerksamkeit und Wertschätzung schenkt.

 

Demzufolge ist der Umgang mit selbst genähten, gestrickten usw. Kleidungsstücken mit Bestimmtheit deutlicher von Umsicht und Sorgfalt geprägt.

 

 Nicht mit ex und hopp.

 

Da wurde mit größter Aufmerksamkeit die durch den Gebrauch dünner werdenden Stellen mit feinstem Garn wieder verstärkt. Entstehende und entstandene Löcher in Strümpfen  - und aller Textilien - wurden kunstvoll gestopft. 

 

Mal ehrlich:  Besserst Du deine Kleidung händisch aus?  Erneuerst Du eine lose Naht? Kennst Du - außer uns Beiden - Jemanden, der hingebungsvoll die  Löcher in Strümpfen, Pullovern stopft?

Hm, mir fällt auch bei angestrengtem Nachsinnen niemand ein.

Meine Güte, nun sind wir mit einem kleinen Exkurs " über die Dörfer gegangen" (Zitat von W.Blech).

Wenden wir uns also unserem geplanten Tun und Schaffen zu.

Etwas Neues braucht die Frau

Alles liegt bereit und ich kann mit der Arbeit starten.

Etwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die Frau

An den Gestaden des Mittelmeeres widme ich mich tiefenentspannt und inspiriert meinem Strickzeug. Ich plane, eine leichte wärmende Stola aus Alpaka-Garn zu stricken.

Bewusst wähle ich eine halbe Nadelstärke größer als vorgeschlagen. So wird es insgesamt noch weicher, noch  luftiger im Griff und Tragekomfort.

Mit Nadelstärke 3,5mm geht es recht flott voran. Das Muster geht leicht von der Hand und die ersten Zentimeter der Stola gefallen mir gut.

 Nebenbei bemerkt: Die unerlässliche Maschenprobe, im geplanten Muster gestrickt und anschließend gewaschen, vermag lediglich die Berechnung der Maße einer Arbeit aufzuzeigen.

So entscheide ich fast immer während des Strickens, ob mir Garnqualität, Muster, Farbe für genau d i e s e s Strickstück gefallen möchte.

 

Etwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die Frau

"Zorbas", ein Medicane (mediterraner Hurrikan ) treibt mich nach drinnen in unseren gemütlichen kleinen Wohnwagen. Glücklicherweise befinden wir uns im eher ruhigen Auge des Sturmes.

Etwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die Frau

Das Unwetter zieht weiter und ich kann es mir wieder am Strand gemütlich machen: Stricken, Leute gucken, dösen.

 

Doch auch die schönsten Ferien neigen sich ihrem Ende zu und wir treten die Heimfahrt an.

Etwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die Frau
Etwas Neues braucht die Frau

Der Weg nach Hause ist lang; ich komme allerfeinstens mit meiner Strickerei voran.

Etwas Neues braucht die FrauEtwas Neues braucht die Frau

Whow!

Ich staune selbst wie fix das Stricken der Stola von der Hand geht.

Magst Du mir bitte kurz beim Blocken helfen? Keine Bange, Du kannst nichts verkehrt machen. Ich erkläre Dir jeden Teilschritt.

Das Fertiggestrickte legen wir  - mangels Bodenpuzzleplatten -  auf die Baumwolldecke, sie ist bereits passend gefaltet und glatt auf dem Fußboden.

Ein kleiner Tipp am Rande: Bei einem empfindlichen, kostbaren Parkett bevorzugte ich zur Not Küche, Badezimmer, Keller.

Darauf stecken wir das Strickstück mit ganz leichter, zarter Spannung rundherum mit Stecknadeln fest. Du hast recht, wir könnten auch diese spezielle Nadeln dafür nehmen. Aber es geht auch auf diese Weise sehr gut.

Wir übersprühen eben sachte das ganze Gestrick mit Krausminzewasser. Ein großes, leicht! feuchtes - nein, auf keinen Fall ein nasses - Handtuch legen wir auf das vorbereitete und gespannte Tuch, so dass die Arbeit ganz bedeckt ist.

 

Was jetzt weiter geschieht? 

Nichts.

Wir machen es uns gemütlich. Unsere Stola unter dem feuchten Badetuch, wird vor sich hintrocknend, geglättet und das Muster entfaltet sich zu voller Schönheit.

So fein, wie wir das eben gemacht haben, wird die Strickarbeit ihre endgültige Form entwickeln und wunderbar glatte Säume haben, welche nicht so unschön aufgerollt sind. 

Ja, es gibt auch die Möglichkeit, das gesamte Strickstück zu waschen und anschließend zwischen Tüchern trocknen zu lassen. Da diese Methode die Gefahr, dass das Strickstück verfilzt, birgt, bevorzuge ich die sachte Vorgehensweise. Wenn Du ein gefilztes Ergebnis anstrebst, ist diese Möglichkeit die beste.

 

Ach, wir haben doch jede Menge Zeit.

Erzähl mir, wie Du mit Deinem Gestrick umgehst, wenn der letzte Faden vernäht ist.

Schreib mir in der Kommentarleiste Deine Idee und Vorgehensweise. Ich freue mich auf unseren Austausch, Deine Kommentare, Fragen.

 

 

 

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